Wie geht es weiter nach meiner Elternzeit? Diese Frage habe ich mir in den letzten Monaten immer wieder gestellt. Seit 2016 bin ich nun in Elternzeit gewesen, zuerst drei Jahre bei Emma und dann drei Jahre bei Emily. Ganze sechs Jahre in Elternzeit. Zu meinem vorherigen Job, dieser wird durch den Arbeitsgeber während der Elternzeit freigehalten, kann ich aus organisatorischen Gründen nicht wieder zurück gehen. Doch welche Alternativen gibt es für eine Vollzeit-Mama?
Mit fast 15 Jahren Betriebszugehörigkeit ist es mir nicht leicht gefallen, eine Eigenkündigung abzuschicken. Vor der Elternzeit war ich 30 Stunden in der Woche in einer Drogerie an einem Hauptbahnhof tätig. Öffnungszeiten von Montags bis Sonntag zwischen 6 Uhr und 22 Uhr. Ich liebe es im Einzelhandel zu arbeiten, nur sind diese Öffnungszeiten nicht gerade familienfreundlich. Es ist auch nur sehr schwer möglich eine Stelle im Vormittagsbereich zu bekommen, damit man auch noch etwas vom Familienleben hat. Jetzt mit einer eigenen Familie passt der alte Job für mich vom Gefühl her nicht mehr. Schlussendlich muss ich mich vor allem wohl fühlen und möchte ungerne die gereizte Mama und Partnerin sein. Es ist bereits jetzt manchmal schon anstrengend alles unter einem Hut zu bekommen, da sollte nicht auch noch der eigene Beruf alles verkomplizieren.
Was bedeutet Familienleben nach der Arbeit?
Habt ihr schon einmal für euch selbst die Definition von Familienleben überlegt? Familienleben beschreibt das Zusammenleben innerhalb einer Familie. Doch was umfasst dies alles? Die Antwort darauf ist manchmal nicht ganz einfach. Als Vollzeit-Mama stehen bei mir aktuell viele Dinge auf der ToDo-Liste. Anbei ein Auszug:
- Essen einkaufen (im besten Fall bevor die Kinder aus dem Kindergarten bzw. Grundschule kommen)
- Kinder abholen
- Essen vorbereiten
- Den bisherigen Tag mit den Kindern besprechen
- Bei Hausaufgaben oder sonstigen Fragen helfen
- Wäsche waschen, zusammen legen/wegräumen
- Aufräumen und Putzen
- Kinder zu ihren Freizeitaktivitäten bringen/abholen oder begleiten
- Den Kindern neue Dinge bei bringen, wie Fahrrad fahren oder backen
- Weitere Förderung der Kinder
- Spaßige Aktivitäten mit den Kindern unternehmen
- Qualitytime mit der Familie
- Alles, was sonst noch im Haushalt anfällt
- Aktivitäten mit dem Partner alleine
Nicht ohne Grund ist „Mama sein“ für viele ein Vollzeitjob. Während die Kinder im Kindergarten sind, wird die Zeit für Haushalt & Co. genutzt. Mit einem 30 Stunden oder 40 Stunden Job muss dies alles dann eben nach der Arbeit erledigt werden. Das komplette Familienleben also nach der Arbeit. Bei Öffnungszeiten in meinem bisherigen Job bis 22 Uhr (Sonntags übrigens „nur“ bis 21 Uhr), für mich nicht akzeptabel.
Unterstützung von dem Partner
Die meisten werden an dieser Stelle wahrscheinlich sagen: Dein Partner kann doch auch Aufgaben übernehmen! Genau das macht er auch. Er hilft im Haushalt sehr viel mit, er hat ein offenes Ohr für die Kinder, holt sie von ihrem Turn- oder Schwimmverein ab und übernimmt viele weitere Aufgaben. Alles neben seinem normalen 40 Stunden Job und seiner Tätigkeit für unseren Hochzeitblog Liebe zur Hochzeit.
Aktuell ist er teilweise im Home-Office und nutzt die Gelegenheit zusammen mit mir beide Kinder morgens in den Kindergarten zu bringen. Während seiner Mittagspause kommt er auch sehr oft mit die Kinder wieder abholen. Der Vorteil beim Home-Office ist, dass er sich komplett den Arbeitsweg spart und dadurch mehr Zeit für das gemeinsame Familienleben hat. Allerdings muss er wieder öfter im Büro arbeiten, sodass er nicht in den Betreuungszeiten die Kinder abholen könnte. Diese Aufgabe wird dann mir zuteil.
Was kommt nach der Elternzeit?
In meinen alten Job kann ich nicht zurück. Auch wenn ich die Filiale wechseln könnte, wäre es nicht sichergestellt, dass ich ausschließlich im Vormittagsbereich arbeiten kann. Dies wäre für uns als Familie ein absolutes Must-have. Die Eigenkündigung nach der Elternzeit war für mich also die einzig sinnvolle Lösung.
Aktuell schreibe ich Bewerbungen, um eine neue Herausforderung zu finden. Ein neuer Job hier in der Nähe, mit dem ich Berufs- und Familienleben gut in Einklang bringen kann. Zum Glück gibt es zumindest zwei spannende Stellen hier im direkten Umkreis. Teilzeit, im Vormittagsbereich und sogar Fußläufig erreichbar. Räumlich als auch zeitlich also perfekt passend für unser Familienleben. Gleichzeitig habe ich arbeitssuchend gemeldet. Das Abenteuer Arbeitsamt war bisher sehr „interessant“. Doch dazu später mehr.