Gruppen auf Facebook haben manchmal das Potential für hitzige Diskussionen. Besonders schlimm sind dabei die Besserwisser „Mütter“, die es auf zwei verschiedene Arten gibt. Entweder die einen, die einen Jammer-Beitrag verfassen aber kategorisch jeden Tipp und alle lieben Worte komplett ablehnen oder die anderen, die meinen alles, wirklich alles, auf jeden Fall besser wissen zu müssen. Oft werden die Personen sogar persönlich. Ganz ehrlich: es „kotzt“ mich einfach nur an, wie sich manch andere Mitmenschen verhalten und über einen behaupten, obwohl sie einen gar nicht kennen. Jetzt kann natürlich jeder sagen, dass ist so im world wide web, aber muss das WIRKLICH sein? Ich finde nicht!
Das ich für diesen Artikel nicht „gefeiert“ werde ist mir klar und auch bewusst. Das möchte ich auch gar nicht. Gerne möchte ich euch aber das ein oder andere Beispiel nennen.
Wegen der eigenen Meinung beschimpft
Bei uns im Blog haben wir für euch einen Beitrag „Sterilisator für Babyflaschen & Zubehör: Ein Must-Have für euer Baby?“ veröffentlicht. Wie der Name schon sagt, könnt ihr mit diesem Gerät Babyflaschen sterilisieren. Für diesen einen Elektroartikel musste ich mich bereits vor einiger Zeit beleidigen lassen. Hört sich komisch an? War wirklich so und damit hätte ich absolut nicht gerechnet.
Beschimpft wurde ich nicht als Umweltverschmutzer, da ich mir ein Plastikteil das nach wenigen Monaten nicht mehr gebraucht wird gekauft habe, sondern weil ich in diesem Artikel etwas ganz bestimmtes rein geschrieben habe. Zum Sterilisieren der Babyflaschen würde natürlich auch ein herkömmlicher Herd mit Topf verwendet werden können. Davon sind wir aber absolut nicht begeistert, da der Herd sich natürlich nicht automatisch ausschaltet und daher auf keinen Fall vergessen werden darf. Bestimmt gibt es Herde, die vielleicht einen integrierten Timer haben, aber ob dies bei jedem so ist, wissen wir natürlich nicht. Bei uns jedenfalls nicht. Auch müssen die Flaschen vielleicht auch teilweise aus dem heißen Wasser irgendwie herausgefischt werden.
Für viele „hinken“ diese Argumente natürlich zu tiefst, dürfen sie auch habe ich nichts dagegen. Aber mal etwas um die Ecke denken ist nicht schlecht, wie euch vielleicht die Beispiele auf der nächsten Seite erklären.
Um die Ecke denken schadet nicht
Versucht euch im folgenden einfach mal in die beiden Szenarien hinein zu versetzen. Dadurch wird vielleicht deutlich, warum das ein oder andere Hilfsmittel im Alltag, wie etwa ein einfacher Sterilisator für Babyflaschen, manchmal doch sehr gut gebraucht werden kann.
Szenario 1: Ein allein erziehendes Elternteil, müde von der Arbeit, stellt den Herd an und das Kind schreit und der Herd ist einfach vergessen weil es 20 Minuten dauert bis das Kind sich wieder beruhigt hat. Kurz mal auf der Couch hingesetzt fehlen noch 10-20 Minuten. Der Topf mit dem Wasser zum sterilisieren ist vermutlich leer und die Babyflaschen am Boden des Topfes.
Szenario 2: Du hast keine sauberen Babyflaschen mehr, dein Baby hat die letzte saubere Flasche gerade in Benutzung gehabt und du hältst seit Stunden ein schreiendes Baby in den Armen, dass sich absolut nicht weg legen lassen will. Den Topf mit den Babyflaschen bekommst du noch angestellt, aber was ist mit dem heißem Wasser wenn die Flaschen fertig sind? Na klar, man kann die Flaschen auch mit einer Zange raus fischen und den Topf stehen lassen, aber mit einem Kind auf dem Arm?
Als Vorwurf durfte ich mir anhören ich sei unentspannt und zum krönenden Abschluss, ob man mit Kind wirklich so überfordert sein kann, dass man den Herd vergisst auszuschalten. Natürlich sollte ich dann besser auch generell nicht mehr am Herd kochen, da dieser ja auch irgendwann ausgeschaltet werden müsste. Ich könnte ja jetzt behaupten, ich habe einen Thermomix und deswegen kann ich generell nicht kochen, aber nun gut jeder wie er mag.
Das jemand meint das ein Sterilisator total überflüssig ist und man ihn nicht unbedingt benötigt, finde ich absolut in Ordnung. Aber sich wirklich null Gedanken zu machen und in andere hineinversetzen zu können, eben nicht. Das schlimmere Übel bei dieser Situation fand ich allerdings nicht die generellen Aussagen dazu, sondern das dies von jemanden kam, der noch keinen einzigen Tag sein Leben mit Kind verbracht hat. Der überhaupt keine Vorstellung hat, wie es manchmal mit Baby/Kleinkind oder generell im Alltag mit einem Kind ist. Dabei rede ich nicht davon, das man ja große Schwester, Tante oder Erzieherin sein kann. In diesem Fall hat man irgendwann auch mal „Feierabend“. Als Mama hast du nie, wirklich nie Feierabend. Das sollten einige vielleicht mal überlegen, bevor sie manche Hilfsmittel un die Personen dahinter „verteufeln“.
Unbelehrbare Besserwisser Mütter
Die Gruppe auf Facebook haben wir ins Leben berufen, da es manchmal doch ganz hilfreich sein kann, sich Tipps von anderen Müttern zu holen. Schließlich standen wir alle mal ganz am Anfang und haben unsere Erfahrungen gemacht. Dennoch sollte man immer auch seine eigenen „Fehler“ machen und nicht immer auf die Facebook Mütter hören.
Es gibt einige Fragestellerinnen die zum ersten Mal Mama sind und die schon direkt einige Tage nach der Geburt des Kindes wirklich viele Fragen haben und Antworten suchen, die ihnen helfen könnten. Das ist natürlich auch in Ordnung, schließlich ist kein Meister vom Himmel gefallen.
Leider gibt es dabei aber auch unbelehrbare Besserwisser Mütter. So hatte eine wirklich oft in den ersten drei Monaten Fragen zu ihrem Kind und hat um hilfreiche Antworten gebeten. Sie bekam immer sehr viele und auch sehr hilfreiche Antworten unter ihren Beiträgen. Allerdings hat sie jeden wirklich jeden einzelnen guten Rat in den Wind geschossen, wurde persönlich und manchmal auch beleidigend. Am Anfang haben sich das die anderen Mütter schon sehr oft gefallen lassen und haben es als Überforderung angesehen. Als sich aber die Fragen häuften und sie zu einem späteren Zeitpunkt immer noch davon ausging, dass alle Ratschläge nichts wert sind, waren einige der Tippgeber schon enttäuscht. Kein Wunder, denn schließlich versuchen sie zu helfen und werden dafür „doof angemacht“.
Alle lieben Worte, Unterstützung und wirklich hilfreichen Tipps wurden sowas von abgelehnt und schlecht gemacht. Da stellt man sich schon die Frage: „Warum bittest du um Tipps, wenn wirklich alle angeblich sinnlos und unnütz sind?“.
Zum Glück sind die in diesem Beitrag beschriebenen Fälle doch schon eher die Ausnahme, trotzdem tut es dann doch mal gut sich „auszukotzen“. Passend zum Titel von diesem Beitrag 😉