Kaum zu glauben, wie schnell eine Schwangerschaft vorbei ist. Unsere kleine Tochter Emily kam an einem Montag morgen mit 52cm und 4.015 Gramm Gewicht zur Welt. Wie schon bei der ersten Geburt unserer Tochter Emma, habe ich mich dieses mal auch beim zweiten Kind wieder für eine spontane Geburt entschlossen. In diesem Beitrag könnt ihr meinen Erfahrungsbericht zu meiner spontanen Geburt komplett ohne Schmerzmittel lesen.
Inhaltsverzeichnis
Die zweite Schwangerschaft
Die zweite Schwangerschaft, verlief ähnlich wie meine erste mit Emma. Übelkeit und Erbrechen hatten mich fest im Griff. Dieses mal sogar bereits ab der 6. Woche an. Zum Ende hin ist es mit der Übelkeit und dem Erbrechen hingegen etwas besser geworden, aber auch noch am Vortag vor der Geburt erging es mir nicht besser. Mit Kleinkind war es etwas anstrengender, gerade zum Ende hin, als die Gelenkigkeit nach lies und ich mich sehr anstrengen musste meiner zweijährigen hinterher zu kommen.
Sicher können ganz viele ihre Schwangerschaft vollkommen genießen, ich selbst empfand es aber nicht ganz so. Zum Ende hin wäre ich ehrlich gesagt auch nicht böse gewesen, wenn Emily bereits ein paar Tage vor dem errechneten Termin das Licht der Welt erblickt hätte. So war es nun ein Tag danach.
Erste Anzeichen, dass es los geht
Gegen 00:40 Uhr bin ich durch ein Ziehen im Unterleib aufgewacht. Nachdem ich kurz auf der Toilette war, habe ich mich noch einmal ins Bett gelegt. Für 20 Minuten bin ich noch einmal eingeschlafen, bis ich um 01:00 Uhr ganz klar eine Wehe hatte. An schlafen war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zu denken, daher bin ich aufgestanden und habe mich erst einmal auf die Couch im Wohnzimmer gesetzt.
Da ich nicht wollte das die Wohnung unordentlich ist wenn es wirklich los gehen sollte, habe ich die nächsten zwei Stunden genutzt um die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Ich hatte noch in Erinnerung, dass ich bei der ersten Geburt viel laufen und Treppensteigen sollte. Daher hatte es auch eigentlich ganz gut gepasst.
Danach hatte ich mich noch einmal frisch gemacht und angezogen. Als ich im Schlafzimmer war, hat Jan mich im Halbschlaf gefragt, ob alles gut ist. Auf meine Antwort, dass ich bereits alle zehn Minuten Wehen habe kam nur ein „Mmmh ja, okay“. Nicht nur die Wehen haben zehn Minuten gebraucht, bis die nächste kam. Zehn Minuten hat es auch gebraucht bis Jan verstanden hat was ich ihm gesagt hatte. Als er dann aufgestanden ist hat er gefragt, ob ich wirklich gesagt habe, dass ich Wehen habe.
Darauf hin hat er sich natürlich auch angezogen und alles soweit vorbereitet, dass wir uns in Richtung Krankenhaus machen können. Da wir Emma natürlich nicht alleine lassen können, hat sich unsere Nachbarin bereit erklärt auf sie in der Nacht aufzupassen. Als sie bei uns war haben wir uns gegen 03:45 Uhr ins Auto gesetzt und sind losgefahren. Die Wehen kamen dann bereits alle fünf Minuten.
Ankunft im Krankenhaus
Im Krankenhaus durften wir direkt in den Kreisssaal, wo ich zunächst für etwa 30 bis 45 Minuten am CTG angeschlossen wurde. Währenddessen wurde ich gefragt, ob ich wirklich keine PDA oder ähnliches haben möchte. Bereits bei der Anmeldung im Krankenhaus hatte ich nämlich angegeben, dass ich auf keinen Fall eine PDA haben möchte. Da die Ärztin noch im Bett lag und die Hebamme sie nicht sofort wecken wollte, habe ich zunächst noch keinen Ultraschall und auch keinen Zugang an der Hand bekommen.
Im Krankenhaus wurde der Abstand zwischen den einzelnen Wehen kurz wieder etwas länger. Zeit genug um noch einmal auf die Toilette zu gehen. Als ich jedoch wieder meine Unterwäsche und die Jogginghose anziehen wollte, ist die Fruchtblase geplatzt. Ein Blick auf die Uhr hat 05:15 Uhr gezeigt.
Spontane Geburt komplett ohne Schmerzmittel
Die Hebamme meinte direkt danach zu mir, dass sie eine gute und eine schlechte Nachricht für mich hat. Die gute Nachricht war, dass es nun schneller in Richtung Geburt geht. Die schlechte Nachricht war hingegen, dass es nun schmerzhafter wird. Nach wie vor war ich aber der Überzeugung, dass ich weder PDA noch sonst irgendein Schmerzmittel haben möchte. Bei der Geburt von Emma hatte ich auch keine PDA, aber dafür ein Tropf mit Schmerzmittel.
Die Wehen wurden nun stärker, länger und auch der Abstand zwischen den einzelnen Wehen verkürzte sich zunehmend. Irgendwann kam dann auch die Ärztin, um bei mir einen Ultraschall zu machen und den Zugang zu legen. Mit starken Wehen war dies für mich aber nicht gerade angenehm, zumal ich unbedingt auf dem Rücken liegen musste. Sehr viel erträglicher waren die Wehen aber zu ertragen, als ich auf der Seite lag. Irgendwie hatte es dann aber doch geklappt und alles sah auf dem Ultraschall soweit gut aus.
Meine Entscheidung keine Schmerzmittel haben zu wollen, zum Beispiel in Form von einem Tropf wie bei Emma, habe ich dann doch relativ schnell bereut. Leider war es zu diesem Zeitpunkt bereits zu spät für den Tropf, sodass als Alternative nur Lachgas übrig blieb. Dies wollte ich aber auf keinen Fall. Daher ging es also weiter, komplett ohne Schmerzmittel. Auch wenn ich sehr gut alle Wehen bis dahin veratmet hatte, war ich sehr froh als ich es manchmal vergas eine tolle Hebamme an meiner Seite zu haben die mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht hatte.
Nach recht wenigen Presswehen war Emily, zwei Stunden nach dem Platzen der Fruchtblase auf der Welt. Beim Zweiten und auch jedem weiteren Kind sind die Wehen stärker und man muss sich schon wirklich sehr auf die Atmung konzentrieren. Trotzdem habe ich es komplett ohne Schmerzmittel überstanden, wobei ich im Nachhinein doch sehr gerne ein Schmerzmittel wie bei Emma gehabt hätte.
Nach der Geburt
Nach der Geburt wurde mir Emily sofort auf die Brust gelegt und wir durften zum ersten Mal in ihr schönes Gesicht blicken. Nach einigen Minuten fragte Jan ob er die Nabelschnur von Emily durchschneiden dürfe und die Hebamme übergab ihm, nach dem Abklemmen der Nabelschnur, die Schere in die Hand. Ein Hochgefühl für Jan.
Danach wurde Emily gewogen und ausgemessen, in dieser Zeit kam die Plazenta als Nachgeburt. Nach einer Untersuchung bei mir, bekam ich Emily zurück, um sie zum ersten Mal an meiner Brust anzulegen, damit das Stillen auch klappt.
Nach einer weiteren Stunde zu dritt, in der wir kuscheln durften, sollten wir den Kreissaal verlassen und in einen Nebenraum gehen. Dort konnten wir noch einmal ganz in Ruhe die erste Zeit mit unserem süßen Schatz genießen. Zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, dass wir gerne eine ambulante Geburt machen würden. Daher wurden wir gar nicht erst in einem richtigen Zimmer einquartiert. Eigentlich.
Am gleichen Tag nach Hause
Gerne wollten wir wieder direkt nach Hause, so wie wir es auch bei Emma gemacht haben. Schließlich ging es mir und auch unserem süßen Schatz den Umständen entsprechend richtig gut, sodass auch nichts gegen eine ambulanten Geburt sprechen würde. Auch für das Krankenhaus war dies vollkommen in Ordnung, wir sollten nur vier Stunden nach der Geburt mindestens im Krankenhaus bleiben.
So oder so waren unsere Entlassungspapiere auch noch nicht fertig. Nach vier Stunden konnten wir leider noch nicht gehen, da einige Unterlagen noch fehlen würden. In der Zwischenzeit haben wir ein Zimmer auf der Geburtsstation bekommen und saßen dort noch weitere zwei Stunden ohne jegliche Information. Irgendwann haben wir dann unsere Papiere erhalten, haben uns angezogen und wollten uns eigentlich gerade auf dem Weg machen. Da ist den Krankenschwestern plötzlich aufgefallen, dass noch eine Abschlussuntersuchung bei mir fehlen würde, behauptete zumindest die zuständige Gynäkologin. Ich war mir aber sehr sicher das ich schon diese Untersuchung hatte, diese wohl nicht vermerkt worden ist. War ja auch Schichtwechsel nach meiner Geburt. Nach weiteren zwei Stunden hatte die Ärztin endlich Zeit für mich, um dann einen Ultraschall vorzunehmen.
Zuhause angekommen, wollten wir Emma ihr Geschwisterchen vorstellen, allerdings hat unsere Große Maus geschlafen und die kleine Maus auch. So haben wir Zuhause erst einmal noch einige Stunden Ruhe gehabt.