Habt ihr euch schon einmal überlegt, wie es wohl kurz nach der Geburt sein wird? In meinem Erfahrungsbericht zur vaginalen Geburt ging es um die Ankunft im Krankenhaus und die Geburt selber. Hier beschreibe ich euch wie die ersten Sekunden und die erste Zeit direkt nach der Geburt ist.
Nachdem schlagartig die starken Schmerzen nachgelassen haben und unsere kleine Emma kurz etwas sauber gemacht wurde, habe ich sie auch schon auf meiner Brust liegen gehabt. Sie hat nur einmal ganz kurz geschrien, war dann aber die restliche Zeit sehr ruhig.
Es ist so ein unbeschreiblich schönes Gefühl, wenn das eigene Baby einem mit großen Augen anschaut. Nicht nur ich selber habe das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht bekommen, sondern Jan auch nicht. Seit 01:10 Uhr am 23.04.2016 sind wir nun Eltern.
Inhaltsverzeichnis
Die Nabelschnurr auspulsieren lassen und später durchschneiden
Wir wollten gerne das Blut aus der Nabelschnurr auspulsieren lassen. Durch das Auspulsieren direkt nach der Geburt geht das noch vorhandene Nabelschnurblut ins Baby über, dies kann bis zu 300 ml Blut sein.
Ist mit dem Baby alles in Ordnung, so ist dies absolut kein Problem. Die Möglichkeit das Nabelschnurrblut zu spenden, hätte es in diesem Krankenhaus übrigens nicht gegeben. Etwa fünf Minuten war ich noch mit unserem Baby über die Nabelschnurr verbunden.
In dieser Zeit wurde ich bereits unten rum etwas sauber gemacht und auch die ganzen Unterlagen wurden gegen frische gewechselt. Jan wollte unbedingt die Nabelschnurr selber durchschneiden. Das war natürlich kein Problem.
Nach durchtrennen der Nabelschnurr hat der Kinderarzt schnell einen Blick auf Emma geworfen, sie wurde kuschelig warm eingepackt und war ganz schnell wieder bei uns zurück. All dies wurde natürlich direkt im Kreißsaal vorgenommen.
Direkt mit dem Stillen anfangen
Für mich war von Anfang an klar, dass ich unser Baby stillen möchte. Dies war auch die klare Empfehlung der Hebamme. Aus diesem Grund wurde Emma kurz nach der Geburt auch direkt an die Brust angelegt. So wird sie nicht nur gefüttert, sollte sie hunger haben, sondern bei der Frau wird dadurch die Milchproduktion angeregt.
Die Nachgeburt kommt
Mit den Nachwehen kam irgendwann die Nachgeburt raus. Dabei haben die Hebammen mit etwas Ziehen an der verbliebenen Nabelschnurr geholfen. Wirklich gemerkt habe ich davon allerdings nicht so viel. Das Glücksgefühl Emma auf sich liegen zu haben war viel zu groß.
Nachdem die Plazenta draußen ist wird von dieser eine kurze Untersuchung vorgenommen, ob dort irgendetwas auffälliges zu sehen ist. In der Zwischenzeit wurde ich wieder etwas sauber gemacht und wieder die Unterlagen gegen frische gewechselt. Dabei darf man dann immer ein wenig den Hintern anheben, daher habe ich das immer mitbekommen.
Kaum war die Nachgeburt draußen kam die Ärztin um zu prüfen ob bei mir selber unten alles in Ordnung ist. Es ist dann doch schon etwas nervig wenn jemand nach der Geburt einem da unten „rumfummelt“. Zum Glück hatte ich keinen Dammriss oder ähnlich. Laut der Ärztin war ich nur innerlich minimal um 2mm „gerissen“, was mit zwei Stichen genäht werden musste.
Einen kleinen Riss nähen
Die Ärztin hatte zunächst alles unten desinfiziert und mit einem Eisspray kurz betäubt, um mir mit einer Spritze das richtige Betäubungsmittel zu geben. Wirklich angenehm ist das natürlich nicht. Dies merkt man als Frau dann doch schon sehr, wenn man unten genäht wird. Zum Glück waren es bei mir aber nur zwei kleine Stiche.
Sobald die Ärztin fertig war, wurden wir alleine gelassen. Das erste Mal Mutter, Vater und Kind unter sich. Nach etwa 20 Minuten kam die Hebammenschülerin herein und fragte ob bei uns alles in Ordnung ist und ob wir irgendwas brauchen.
Etwa zwei Stunden später kam der Kinderarzt wieder, um unser Baby genauer zu untersuchen (die so genannte U1 Untersuchung). Dabei wurde nicht nur das Gewicht von 3.700g gemessen und die Größe von 50cm gemessen, sondern auch die Reflexe getestet.
Möchten Sie nach Hause gehen?
Nachdem der Kinderarzt mit Emma fertig war, hat uns die Hebamme gefragt ob wir bereits eine Hebamme haben welche uns zuhause unterstützen und mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Als wir dies bejaht hatten wurden wir gefragt ob wir nicht zufällig bereits die Babyautoschale dabei hätten, denn wir könnten gerne direkt nach Hause fahren sofern wir das möchten.
Mir selber und Emma ging es nach der Geburt gut und Jan ist auch nicht ohnmächtig geworden oder ähnliches. Aus diesem Grund hatte uns die Hebamme angeboten eine ambulante Geburt zu machen, d. h. kurz nach der Geburt nach Hause zu fahren.
Auch wenn wir über das Angebot zunächst sehr überrascht waren, haben wir dies sehr gerne angenommen. Wer bleibt schon gerne freiwillig im Krankenhaus?
Sachen zusammen packen und ab nach Hause
Während Jan die Babyautoschale und die Sachen aus meinem Zimmer geholt hatte, übrigens lag die Bettnachbarin aus dem Zimmer gerade im Kreißsaal nebenan, wurde vom Kinderarzt noch die Sauerstoffsättigung im Blut von Emma gemessen.
Wir haben das Untersuchungsheft für Emma bekommen, wo auch schon alle Ergebnisse der U1 eingetragen waren, und freundlicherweise ein kleines Paket mit Unterlagen und Binden damit nicht sofort das Bett zuhause „eingesaut“ wird. Der Wochenfluss nach der Geburt kann bei manchen nämlich etwas stärker sein.
Vier Stunden nach der Geburt saßen wir im Auto und waren auf dem Weg nach Hause. Wir haben uns bettfertig gemacht und waren froh nach dieser anstrengenden aber schönen Nacht etwas schlafen zu können. Emma hatte uns ganze vier Stunden am Stück schlafen lassen, bevor sie Hunger hatte und sich bemerkbar gemacht hat.
Unsere kleine Emma
Emma ist mittlerweile neun Wochen alt und jeder Tag mit ihr ist doch irgendwie anders. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl sie im Arm zu halten, in ihre Augen zu schauen und ihre Wärme zu spüren. Die ganzen Schmerzen von der Geburt waren übrigens sehr schnell vergessen.
Nach der Geburt kam unsere Hebamme übrigens täglich vorbei um uns zu unterstützen und um alle unsere Fragen zu beantworten. Wir haben uns immer auf ihren Besuch gefreut, da sie wirklich super lieb und nett ist.
Solltet ihr noch offene Fragen rund um Emma´s Geburt haben, so schreibt uns gerne eine E-Mail oder stellt die Frage bei uns in unserer Baby-Gruppe auf Facebook.